Die Zentrale des Terrors

Schreibe einen Kommentar
Archiv

Der Gedenkort „Stadthaus“ in Hamburg ist eine Blamage. Im Stuttgarter „Hotel Silber“ ist zu sehen, wie es hätte werden können.

Es ist ein Gründerzeithaus der Stuttgarter Innenstadt, nur ein paar Minuten Fußweg vom Bahnhof entfernt. In der Dorotheenstraße Nummer 10 steht das ehemalige „Hotel Silber“, das ab 1933 Zentrale der Politischen Polizei Stuttgarts und ab 1936 Leitstelle der Gestapo war. Seit dem vergangenen Dezember beherbergt es einen Erinnerungsort.

Weiterlesen

„Immer, wenn ich versuche zu perfekt zu sein, wird mir das früher oder später ein Bein stellen.“

Schreibe einen Kommentar
Allgemein / Archiv

Von inneren Motiven, ein Studium lieber nicht zu beenden, von vor Prokrastination gefeiten Medizinstudenten und einer aufgeräumten Küche – ein Gespräch mit Ronald Hoffmann, Leiter der „Zentrale Studienberatung und Psychologische Beratung“ der Universität Hamburg.

Ein Beitrag für das Prokrastinations-Heft des Männermagazins ERNST. Nummer 1/2019.

Foto: Frank Keil

Wenn man über Prokrastination spricht, was ist das größte Missverständnis?

Es gibt zwei große Missverständnisse: das ist etwas ganz Schlimmes. Und: Prokrastinierer sind faul. Beides stimmt nicht.

Sondern?

Prokrastinieren tun wir alle. Jeder von uns kennt Zeiten des Prokrastinierens, weil es etwas sehr Menschliches ist. Und das mit dem faul-sein stimmt nicht, weil die Zeit des Prokrastinierens sehr konstruktiv gefüllt wird – nur nicht mit dem, was man eigentlich tuen sollte. Aber das heißt nicht, dass man nichts tut. Man ist hochgradig aktiv und macht in der Regel sehr sinnvolle Dinge. Man sollte sehr genau schauen, wenn man über Prokrastinieren spricht – und bedenken, dass es erstmal ein sehr alltäglicher Vorgang ist.

Weiterlesen

„Lyrik macht die Welt kostbarer“

Schreibe einen Kommentar
Allgemein / Archiv

Mit „Einvernehmlicher Sex“ hat Dagrun Hintze einen fulminanten Gedichtband geschrieben. Ein Gespräch über das Altern und Schäden an der Sprache.

taz: Frau Hintze, wie schafft man es, einen so wunderbaren Lyrik-Band zu schreiben?

Dagrun Hintze: Oha, was sage ich jetzt dazu! Also: Ich denke, dass die meisten Menschen, wenn sie anfangen zu schreiben, mit Lyrik beginnen. Die meisten von uns haben vermutlich irgendwelche schlimmen Pubertätsgedichte, wo sie sich das Herz herausgerissen haben, im Giftschrank liegen. Lyrik ist die ursprünglichste Form, über die Menschen sich schriftlich äußern, wenn sie eine literarische Form suchen – und das war bei mir auch so. Es gibt eine lange Geschichte mit mir und der Lyrik und wenn ich mein Selbstverständnis beschreiben sollte, dann ist es das einer Lyrikerin, wahrscheinlich sogar mehr als das einer Theatermacherin, die ich ja auch bin. Insofern bin ich da ganz bei mir selbst – wenn man so eine schreckliche Formulierung wählen möchte.

Weiterlesen