Von inneren Motiven, ein Studium lieber nicht zu beenden, von vor Prokrastination gefeiten Medizinstudenten und einer aufgeräumten Küche – ein Gespräch mit Ronald Hoffmann, Leiter der „Zentrale Studienberatung und Psychologische Beratung“ der Universität Hamburg.
Ein Beitrag für das Prokrastinations-Heft des Männermagazins ERNST. Nummer 1/2019.
Foto: Frank Keil
Wenn man über Prokrastination
spricht, was ist das größte Missverständnis?
Es gibt zwei
große Missverständnisse: das ist etwas ganz Schlimmes. Und: Prokrastinierer
sind faul. Beides stimmt nicht.
Sondern?
Prokrastinieren
tun wir alle. Jeder von uns kennt Zeiten des Prokrastinierens, weil es etwas
sehr Menschliches ist. Und das mit dem faul-sein stimmt nicht, weil die Zeit
des Prokrastinierens sehr konstruktiv gefüllt wird – nur nicht mit dem, was man
eigentlich tuen sollte. Aber das heißt nicht, dass man nichts tut. Man ist
hochgradig aktiv und macht in der Regel sehr sinnvolle Dinge. Man sollte sehr
genau schauen, wenn man über Prokrastinieren spricht – und bedenken, dass es
erstmal ein sehr alltäglicher Vorgang ist.
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