Eine Begegnung mit dem argentinischen Schriftsteller Patricio Pron. Dessen Eltern waren so gar nicht begeistert, als er sich hinsetzte und einen Roman über seine Kindheit während der Militärdiktatur schrieb
Nach unserem Gespräch bringt mich Patricio Pron nach unten zurück in die Lobby. Die Türen des Fahrstuhls haben sich auf die gewohnt sanfte Weise noch nicht ganz geschlossen, als er sich entschuldigt: Es sei heute keiner seiner guten Tage gewesen. Die Medikamente, die Drogen … er hebt bedauernd die Schultern: Mit den Folgen müsse er leben und an manchen Tagen sei er eben konzentrierter und an anderen nicht so sehr, es täte ihm leid, er hoffe, dass ich mit dem Gespräch trotzdem etwas anfangen könne. Währenddessen rauscht der Fahrstuhl nach unten, vom vierten Stock ins nahezu gläserne Erdgeschoss.
Es war der Titel seines Buches, der mich zu diesem greifen ließ: „Der Geist meiner Väter steigt im Regen auf“. Dabei habe ich keine Ahnung von argentinischer Literatur, ich weiß überhaupt sehr, sehr wenig von diesem Land. Nur dies und das, klischeehaftes, aus dem Fernsehen.